bettina schilling

Vita

 

 

 

 

 

Biographische Daten

1951
  • geboren in Mannheim, lebt und arbeitet in Berlin und Potsdam.
1984 – 1991
  • Studium der Malerei an der HdK Berlin, Meisterschülerin bei Prof. H. J. Diehl.
1992
  • Nachwuchsförderungsstipendium (NaFöG).
1993
  • Stipendiatin der Karl-Hofer-Gesellschaft, Berlin.
1994
  • Gründung des Atelierhaus „Panzerhalle“, Groß Glienicke
1997
  • Deutsch- Brasilianischer Workshop, Salvador de Bahia/Brasilien.
1998
  • Footsteps“, Workshop in Edinburgh.
2001
  • Symposium, Memory and Vision, Israel-German Artists Exchange, Herzliya/Israel.
2006
  • Six from Europa, Austausch Sonoma/USA.
2008
  • „Miroir et signes – Spiegel und Zeichen“, Dakart , Dakar/Senegal


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Arbeiten und Ankäufe in öffentlichen Sammlungen

2011   Ankauf durch den Deutschen Bundestag, Arthothek Reinickendorf

2010   Paulinenkrankenhaus Berlin

2000   Sammlung , Forum Focus Mediport,

1998  Sammlung der Investitions-Bank, Berlin

1998   Sammlung RBB (Rundfunk Berlin Brandenburg)

1997   Museum de Arte Moderne, Salvador de Bahia, Brasilien

1996   Sammlung der Guardini Stiftung

1996   Berlinische Galerie, Kunst im Kasten

1993   NBK Berlin (Artothek)

1992   Berlinische Galerie


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Ausstellungen-Auswahl

2012

Wieder im Westen nichts Neues? Künstlerische Positionen zum Pazifismus (G)

Nestorstr.36, Berlin

Das Afrika Dreieck oder was heißt hier eigentlich postkolonial? (G)

Produzentengalerie M.


2011

Bild und Wandcollagen“, Fährhaus Caputh, Caputh (E),

Zweigstelle Berlin“, Kunshaus Jesteburg, Jesteburg (G),

Einrichten“, Stadtvilla in Potsdam, (G),

ART-Brandenburg“ Potsdam


2010

Wandcollagen, Paulinenkrankenhaus Berlin (E),

Localize, Landesbibliothek Potsdam (G),

Faktor`L Die andere Ordnung der Dinge, Produzentengalerie M, Potsdam (G),

Gärten und Natur und Körper, Galerie Petra Lange, Berlin (G)


2009

„Collagen“, Remise DEGEWO, Berlin (E),

Der Geschmack von Wolken“, Kunstraum Potsdam (G)


2008

„Miroir et signes – Spiegel und Zeichen“, Goetheinstitut, Dakar, Senegal (G)

fiat lux“, Dorfkirche Groß Glienicke (G)


2007

Die Panzerhalle in der UdK“, Berlin (G)

Kraft = Masse x Beschleunigung“, Ratskeller Lichtenberg, Berlin (G).

Wandcollagen“, TU Mathematische Bibliothek, Berlin (E)


2006

„Alles Prophetinnen“, Frauenmuseum Bonn (G)

In Bewegung“ Galerie M, Potsdam (G)

Six Women Artist from Europe“, Museum of Art, Sonoma Valley, USA (G)

„Planspiel-Nachspiel“, Panzerhalle, Potsdam (G)


2005

„Kunst am Telefon“, Gutav-Lübcke-Museum,Hamm (G)

Der Himmel auf Erden“, Frankfurt Oder (G)

Sektor Panzerhalle-10Jahre Atelierhaus, Potsdam Groß Glienicke (G)


2004

Die Reise in den Gärten“, Potsdam Groß Glienick4 (G), Katalog

Tangente West-Ost“ Berlin, Leibziger Str. (G)

Ungewaschen“ Galerie Waschhaus, Berlin (E)


2003

Wandläufer“, Galerie Drei , Dresden (E)

Blue Hall – Marktplatz Europa, Groß Glienicke (G), Katalog

Zeitgenössische Kunst in Berlin, Berlin (G)

Women in Arms, Frauenmuseum in Bonn, (G),Katalog


2002

Eva im Tarnnetz“, Galerie M, Berlin (G)

Leer–Zeit“,Potsdamer Strasse, Berlin (G),Katalog

Menschen – Bilder“, Collagen, UTZ Adlershof/Berlin (E)

Ausstellung mit Altagracia Carrasco, Galerie Duden, Berlin (G)

Women in Arms“, Waschhaus, Potsdam (G)


2001

„Wand- und Bildcollagen“, Galerie Duden, Berlin (E)

Die Schöne Gärtnerin“, O Zwei Projekt, Galerie am Prater, Berlin (G)

Trautes Heim“, Panzerhalle, Groß Glienicke (G), Katalog

Memory and Vision“, Herzliya/Israel (G).

„Stadt, Land, Fluss“, Produzenten Galerie M, Potsdam (G)


2000

„4. Kulmbacher Kunstsymposium“, Stadthalle Kulmbach (G)

Das Zusammenpflanzen von Kohl und Obstbäumen ist zu vermeiden“,

Kunstamt Reinickendorf/Berlin (G)

Ausstellung, Forum Focus Mediport, Ausstellung mit Eva Kohler, Berlin (G)

Die Schöne Gärtnerin“ ,Goethe Institut Lome, Togo, Afrika (G)


1999

Kunstraum“, Reinbeckhalle, Berlin (G)(Katalog)

Läufer“, Wandinstallation im Übergang der SFB Häuser, Berlin (G)

Hängende Gärten“, Panzerhalle Groß Glienicke (G), Katalog


1998

„AusSchnitte“, Deutsche Telekom, Potsdam (G)

AusSchnitte“, Galerie Hesselbach,Berlin (E))

AusSchnitte“, Wand- und Fensterinstallation im Sender Freies Berlin (SFB) (E)

Footsteps“, Patrolhall Gallery, Edinburgh (E) (Katalog).

Footsteps“, Mac Robert University of Stirling

Ausstellung im kleinem Foyer vom Sender Freies Berlin (SFB) (E)


1997

Deutsch – Brasilianischer Workshop 97, Museum de Arte Moderna, Salvador da Bahia, Brasilien (G) (Katalog).

Ein schöner Blick in dieser Zeit“, Panzerhalle, Groß Glienicke (G)(Katalog).


1996

„Bildnis – Schädel – Maske 2“, 11. Nationale der Zeichnungen Augsburg, Augsburg (G) (Katalog)

Kunst im Kasten“, Berlinische Galerie, Berlin (G)

Installation im Duschraum einer Mannschaftsunterkunft, Groß Glienicke (G) (Katalog).

Ausstellung“, Guardini Stiftung, Berlin (G)


1995

„Niemands – Land“, TU Berlin, Galerie der Mathematischen Fachbibliothek, Berlin (E)

Karl- Hofer- Stipendiaten, Bahnhof Westend, Berlin (G)

Früchte“, NaFöG Stipendiaten, Bahnhof Westend, Berlin (G) (Katalog).

1. Landeskunstausstellung Brandenburg, Potsdam (G)(Katalog).

Glasgow – Berlin, Berlin – Glasgow, Mackintosh Gallery, Glasgow, Schottland (G)(Katalog).


1994

Wildwechsel“ Aabenraa Museum, Aabenraa, Dänemark (G)

Musterhaft“, Boecker GmbH, Berlin (G)(Katalog)


1993

„Aufforderung zur Tatortbesichtigung“,Kaserne Waldsiedlung, Groß Glienicke (G)

Ausstellung bei Dr. Thomas Ehrensberger, Basel, Schweiz (E)


1992

Städtische Galerie Schrannne, Ausstellung mit Eva Kohler, Laupheim (G)

Zukunft – Kunst“, Ausstellung in den Arbeitsräumen des Kultursenators, Berlin (G) (Katalog)

Bandbreite“, Hackesche Höfe, Berlin. (G)

Installation „Black Box“ der Gruppe „Unterm Strich“ Freie Berliner Kunstausstellung, Berlin (G)


1991

„Oltre il muro“, Klub der Kulturschaffenden, Berlin (G)

Blickfang“ Kunstamt Kreuzberg, Künstlerhaus Bethanien, Berlin (G)

C.A.B.A.A.“,Fabrikgebäude Yorkstr. 59, Berlin(G) Katalog.

Aktuell“, Alpirsbacher Galerie, Alpirsbach (G)

Menschen – Bilder“, Blue Point Gallery, Berlin, Ausstellung mit Eva Kohler, (Katalog)


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Zu Bettina Schilling

Bettina Schilling macht die menschliche Figur als eine wandübergreifende Installation aus scherenschnitthaften Silhouetten anwesend.

Ihre Arbeiten hat sie aus Resten von Teppichböden, aus Kork, Kunstrasen und bemalten Pappen bzw. Papieren angefertigt, die sich vom Boden bis zu den Decken des Raumes sowohl als Solitäre wie auch als Gruppen bewegen. Bewegung spielt insofern eine zentrale Rolle, als Schillings konturhafte Figurinen zumeist einen Zustand des Springens, des Schreitens oder des Abhebens festhalten. Einige scheinen in der Nähe des Bodens Ruhe und beinahe Geborgenheit zu suchen, andere wiederum verlassen die sichere Gemeinschaft im deutlich sichtbar werdenden Willen zur Individuation.

Ein gewisses Maß an Standardisierung bestimmt auch den Umgang mit Natur, das ritualisierte Überreichen von Blumen als Ausdruck menschlicher Nähe beispielsweise gerinnt zum reinen Bewegungsakt, in dem Gefühl und emotionale Nähe schmerzlich vermisst werden. Was aus der Komprimierung solcher dynamischer Chiffren für menschliches Wesen resultiert, ist eine scheinbar freie, aber doch streng durchkonzipierte Struktur sozialen Lebens zwischen Integration und Ausbruch, zwischen Einordnung in die soziale Gemeinschaft und uneingeschränktem Individualismus.

Doch als Individuen sind die figurinenhaften Konturen nur schwer zu deuten, denn Verweise auf charakteristische Merkmale lassen Bettina Schillings Arbeiten nur selten erkennen. Menschliche Aktion unterliegt vielmehr einem Kodex von Normierung und Kategorisierung, denen alle identitäre Persönlichkeit zum Opfer gefallen ist.

Ralf Hartman


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Presseberichte

2012

Lotta - Ausgabe 1


27.03.2012 – Paula Hansen
Die Malerin und ihre »Trümmerfrauen« Um Bettina Schilling zu treffen, muss man zwischen Potsdam und Berlin in ein Stückchen ehemaliges Niemandsland fahren. Groß Glienicke heißt der Ort. Weit vor dem Ortsschild, mitten im Wald, stehen rote Klinkerbauten. Die meisten inzwischen renoviert, aber von den Fassaden weht immer noch ein Hauch von Geschichte: Hier hauste einst das Militär. Schon im Kaiserreich, während der Weimarer Republik, dann trieben die Nationalsozialisten ihr Unwesen, und nach 1945 wurde es Kasernenland der DDR-Grenzsoldaten. »Spuren über Spuren«,  erzählt  Bettina Schilling. Sie und noch zwei weitere Künstlerinnen waren die ersten an diesem morbiden Ort, sie  »besetzten« das riesige Areal nach der Wende 1989. Das heißt, nur einen ganz bestimmten Teil – die Panzerhalle. Nach und nach kamen immer mehr Künstler. Die nach Öl und Schmiere riechenden Werkstätten wurden zu Ateliers und die Panzerhalle zur idealen Ausstellungshalle. 1995 gründete die Künstler aus Ost und West, aus Berlin und Brandenburg die Ateliergemeinschaft »Panzerhalle«. Bettina Schilling hatte damals gerade angefangen, sich als Künstlerin zu etablieren. »Als Künstlerin war ich spät dran« sagt sie. Mit Anfang 30 hatte sie sich an der Hochschule der Künste in Westberlin beworben. Zuvor war  sie Buchhändlerin, zehn Jahre lang. Mit Leidenschaft, doch die Kunst blieb der heimliche Traum. Bettina Schillings Bilder haben etwas ganz Besonderes. Irgendwie aus einem Guss, dabei sind sie doch aus vielen Einzelteilen zusammengesetzt. Auch ihre »Trümmerfrauen«. Die Figuren wurden einzeln gezeichnet, bemalt, ausgeschnitten und an die lange Atelierwand geheftet. Wie Silhouetten scheinen sie sich zu bewegen. Erst am Ende entsteht die Collage. Fügen sich die Figuren zu einem Ganzen. Seit Sommer 2011 sind die »Trümmerfrauen« im Sitzungssaal der Fraktion DIE LINKE zu sehen. »Für mich sind diese Frauen symbolisch«, sagt Bettina Schilling. »Denn es liegt an den Frauen, etwas Neues zu machen. Egal, welche Trümmer hinterlassen werden.« Eine schöne Botschaft, und sie scheint im Moment für viele Frauen in vielen Ländern zu stimmen.

 

2010

Dieses Katalogheft erschien anläßlich der Ausstellung:

DER GESCHMACK VON WOLKEN

ein Ausstellungsprojekt von: Neues Atelierhaus ...
http://www.ilse-winckler.de/pages/Texte.htm
Bettina Schilling
Ausstellung " Der Geschmack von Wolken"
Wölfe, Raumcollage im Kunstraum Potsdam, 2009
Titel: "Zuzug"
Cut-Outs aus Kork und Teppich, bemalt mit Acryl und Öl, Größe variabel
In Bettina Schillings künstlerische Arbeit steht der Mensch im Zentrum: die menschliche Figur, ihre physischen, psychischen, emotionalen ´Bewegungen` sowie Beziehungsgefüge zwischen einzelnen Figuren. Ihre großen Wand-Collagen zeigen jeweils Gruppen und Einzelne, Gemeinschaften ebenso wie Individuation. Im Nachdenken über die geplante Ausstellung nahmen überraschend immer stärker Wölfe den Raum ein, den zunächst menschliche Figuren eingenommen hatten. Aus Kork und Teppich geschnitten, bemalt und zu einer Wandinstallation collagiert sind Bettinas Wölfe Chiffren für bestimmte Zustände, Verfassungen, soziale Verhältnisse. Auf der Wand im Kunstraum Potsdam wandern die einzeln oder in Verbänden von rechts nach links, von Ost nach West. So verweist Schillings Arbeiten ohne ostentativ politisch zu sein, auf die Option, sich ein neuen Lebensraum, andere Lebensformen zu erschließen. Innerhalb der Ausstellung markiert Schillings, Zuzug die Möglichkeit der Öffnung von Räumen – geografischer ebenso wie kultureller, sozialer, intellektueller Räume.

Silke Feldhoff


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2009

http://www.pnn.de/potsdam-kultur/196084/

Von Almut Andreae

Figuren, ausgeschnitten


Die Malerin Bettina Schilling hat sich in ihrer Kunst vom festgefügten Bildzusammenhang gelöst Sie lässt sich gern von Zufällen leiten. Vielleicht ist es auch manchmal eine Mischung: ein wenig Zufall und ganz viel Bauchgefühl. Bald nach der politischen Wende zog es die in Westberlin beheimatete Künstlerin Bettina Schilling an die Peripherie. Dort, wo sich nahe der ehemaligen Staatsgrenze überflüssig gewordene Kasernen befanden. Orte, wo ein Stück deutsch-deutscher Nachkriegsgeschichte noch unmittelbar greifbar war. "Wir wollten uns mit Macht und Herrschaft auseinandersetzen", fasst es Bettina Schilling im Rückblick zusammen. Außer ihr waren auch die Künstlerinnen Eva Kohler und Anita Staud mit von der Partie, als die Wahl auf das Kasernengebiet in der Waldsiedlung Groß Glienicke fiel. Halb offiziell, halb inoffiziell verschafften sich die drei Zutritt zu dem bislang verbotenen Terrain. Die Bereitschaft, sich einzulassen auf die Situation vor Ort – die aufgegebenen schmuddeligen Baracken und Kasernen – und mit ihr zu arbeiten, war der Anfang einer Beziehung, die bis in die Gegenwart reicht. Dort, wo einst militärisches Brachland war, arbeitet mittlerweile unter dem Namen Neues Atelierhaus Panzerhalle eine Ateliergemeinschaft von 20 Künstlerinnen und Künstler aus Potsdam und Berlin. Über den Boden der inzwischen abgerissenen Panzerhalle, nach der sich der 1998 gegründete Künstlerverein seinen Namen gab, ist längst Gras gewachsen. Die Abrisse und Sprengungen militärischer Gebäude in der Waldsiedlung haben die Künstler über die Jahre in eindrucksvollen Fotos festgehalten. Im Innern der Soldatenunterkünfte entstanden Rauminstallationen, so auch die Wandmontage von Bettina Schilling aus dem Jahr 1996 in einem völlig heruntergekommenen Duschraum. Spuren dieser Art gab es mehr als genug. "Ich hab was gesehen und hab was gemacht", sagt Bettina Schilling über die sie und die beiden anderen Künstlerinnen stark beeindruckende Zeit: Einschusslöcher in den Fotos von Pin-ups, wo früher die Soldaten schliefen, Abdrücke über der Bettstelle, Umrisse eines weggerückten Schranks, Schriftzüge und Zeichen am abblätternden Putz. Damals entdeckte Bettina Schilling das gestalterische Potenzial von Umrissen und Silhouetten. Die Leerstellen nach der jahrzehntelangen Militärpräsenz in der Waldsiedlung wirkten wie ein Katalysator. Die Korkplatten, die sie in den Baracken auf dem kalten Estrich als Isolierschicht ausbreitete, waren für ihre weitere künstlerische Entwicklung bahnbrechend. Kork, geschnitten, trat mehr und mehr an die Stelle von Papier. Kurz darauf war für die Malerin klar, das gewohnte Bildformat zu verlassen. Das Herauslösen der Figur aus einem festgefügten Bildzusammenhang mit Hilfe von Schneidewerkzeugen war der erste Schritt. Figuren und Fragmente kombinierte sie dann in der Collage. Inzwischen sind die ausgeschnittenen Figuren, mit denen Bettina Schilling mehr und mehr in den Raum geht, so etwas wie ein Markenzeichen ihrer Kunst geworden. Ihre Figuren haben etwas von Scherenschnitten. In variablen Konstellationen werden sie an Sichtbetonwänden oder auch im Innern einer Kirche montiert. In der Regel sind diese Installationen nicht von bleibender Dauer. Dennoch erfahren Figuren, die sich besonders bewährt haben, in unterschiedlichen Wandinstallationen teilweise ein mehrfaches Comeback. Bei der Figurenfindung greift Bettina Schilling gerne auf Vorlagen in Form von Zeitungsbildern zurück. Am liebsten sind ihr Figuren in Bewegung. Vor allem laufende, springende, tanzende, kauernde, fliegende Körper bevölkern ihre Kunst. Von einem Künstleraustauschprojekt im Senegal im Rahmen der Internationalen Kunst-Biennale Dakart brachte die Malerin vor einem Jahr ganz neue Bilder in die Heimat zurück. Als adäquate Form für die im Senegal aufgenommenen Eindrücke wählte sie das Rundformat. Der kreisförmige Ausschnitt entspricht dem Objektiv einer Fotokamera. Eine fremde Kultur gerät so in den Fokus. Fragmente der Wahrnehmung fügen sich im Ausschnitt zu einer Bildrealität, die ästhetischen Gestaltungsimpulsen folgt. Im Frühjahr waren die figurativen Collagen aus Kork, Papier und Gaze auf bemaltem Holz in Berlin erstmalig ausgestellt. Etwa zeitgleich erzielte Bettina Schilling im Rahmen eines vom Kulturministerium ausgeschriebenen Wettbewerbs "Kunst am Bau" einen Teilerfolg. Künstler aus Brandenburg hatten zusammen mit dem Architekten Carl Schargemann Entwürfe für die Innengestaltung des neu entstandenen Foyers und des sogenannten Luftraums im Sprachenzentrum der Universität Potsdam-Griebnitzsee eingereicht. Konzept und Modelle für zwei Rauminstallationen von Bettina Schilling haben es bis in die Endrunde geschafft. Mit ihren Figuren-Installationen hätte die Künstlerin bei entsprechendem Votum der Jury auf die ständige Fluktuation im Foyer reagiert und den Luftraum als Ort der Begegnung und Kommunikation gestaltet. Im Ergebnis geht sie aus dem Wettbewerb beflügelt hervor. Kunst am Bau eröffnet der Interaktion zwischen Figur und Raum ganz neue Perspektiven. Erschienen am 15.07.2009 auf Seite 22


Linkliste

http://www.degewo.de/content/de/Unternehmen/4-4-Engagement-fuer-die-Stadt/degewo-Galerie-Remise-2009/Bettina-Schilling.html
http://www.faehrhaus-caputh.de/bettina_schilling.html
http://www.pnn.de/potsdam-kultur/196084/
http://www.ilse-winckler.de/pages/Texte.htm


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